Auf Wiedersehen, du schöne Stillzeit....

Wie stellt man es an, wenn man von heute auf morgen abstillen muss? Wenn weder der kleine Wirbelwind noch ich auf die harte Tour abstillen wollten, aber mein Körper es genau so verlangte....

Alles fing letzte Woche mit einer Brustentzündung an, die wir mit einem Antibiotikum eigentlich erfolgreich behandelt hatten. Ich war mir im Klaren, dass sie durch kleine Verletzungen an den Brustwarzen verursacht wird, die durch die Zähnchen von unserem Wirbelwind immer wieder kommen würde. Somit nahm ich mir vor, sanft mit dem Abstillen zu beginnen. Ich wollte nur noch zum Mittagsschlaf und nachts stillen, sodass sich der kleine und auch meine Milchproduktion sanft entwöhnen können. Aber leider hat das alles nicht ganz so geklappt, wie ich mir das gewünscht hatte. Einen Tag nach dem meine Brust eigentlich wieder gesund war, fingen die Gliederschmerzen, die Schmerzen in der Brust und das Fieber erneut an. Also ging ich wieder zu meiner Frauenärztin. Da das Risiko zu groß war, dass sich ein Abszess bildet, bekam ich nicht nur ein erneutes Rezept über Antibiotikum, sondern auch noch ein Rezept über Salbeitabletten und ein Rezept für Tabletten, die die Brustmilchproduktion beenden. Nach dem Besuch bei meiner Ärztin musste ich mir zwei Sport Bh`s kaufen,  damit ich mir die Brüste schön hochschnallen kann. ;)


Seit dem heißt es für mich:

  • maximal 1l am Tag trinken - am besten Salbeitee,
  • Antibiotikum alle 6h nehmen,
  • 3x tgl. die Salbeitabletten,
  • nachts getrennt von meinen Männern schlafen,
  • regelmäßig die Brüste kühlen - entweder mit Quark, Kohlblättern oder in der Kombination
  • weder stillen noch abpumpen, 
  • bei Bedarf die Brust ausstreichen - vorher etwas mit dem Kirschkernkissen anwärmen  - ausstreichen und anschließend kühlen - entweder mit Quark, Kohl oder mit Retterspitzumschlägen
Diese Art und Weise abzustillen, ist absolut nicht schön. Es tut in meinen Brüsten weh, mein Körper hat mit den Nebenwirkungen der Tabletten zu kämpfen (mein Kreislauf spielt verrückt, ich bin ständig müde, Übelkeit...) und ich bin traurig. Traurig darüber, dass wir es von heut auf morgen machen mussten und ich meinen kleinen Schatz nicht sanft entwöhnen konnte. 
Hätte ich nicht solch einen unglaublich tollen Mann an meiner Seite, würde es auch nicht gehen. Er spricht mir Mut zu, trocknet meine Tränen, kümmert sich um unseren kleinen, übernimmt die Nächte und hält mir tagsüber den Rücken frei. Dafür liebe ich meinen Mann und bin ihm unendlich dankbar!
Mein Kopf weiß, dass es richtig ist, jetzt abzustillen - ich muss an meine Gesundheit denken. Aber mein Mamaherz weint. Es bricht mir mein Herz, dass ich es nicht mit unserem Wirbelwind gemeinsam entscheiden durfte, wann es Zeit ist abzustillen.





Ich bin unendlich dankbar, dankbar dass ich stillen konnte. Ich schaue auf 18 innige Monate mit meinem kleinen Sohn zurück. Stillen ist für mich nicht nur den Hunger stillen, nein, ich konnte ihm damit so unglaublich nah sein, konnte ihn trösten, ihn beruhigen, sehen wie er sich komplett entspannt und genießt....hach, es fehlt mir jetzt schon...


Alles Liebe

Linda

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