Aller Anfang ist schwer...

Seit gut zwei Wochen haben wir zwei Schulkinder zu Hause.


Wie klappt es?

Wie finden es unsere Zuckerschnecken??
Macht es ihnen Spaß???
Gehen sie gerne hin????


In den ersten drei Tagen hat alles ganz prima geklappt - ich habe sie in ihre Klassenzimmer gebracht, wir haben uns verabschiedet und sie haben sich gefreut, in der Schule zu sein. Das sah nach dem ersten Wochenende dann leider ganz anders aus. Uns Eltern wurde gesagt, dass die Kinder dann bitte an der Schultreppe abgegeben werden, sie dann alleine in ihre Klassenzimmer gehen, um so die Selbständigkeit der Kleinen zu fördern. Leider war bzw. ist das bei uns nicht ganz so einfach :( Unsere Zuckerschnecken sehen ganz traurig aus, weinen teilweise und wollen nicht, dass ich gehe und sie alleine in der Schule lasse. Es ist nicht so, dass es ihnen keinen Spaß macht. Sie haben Freude in der Schule - wenn wir sie nachmittags abholen, strahlen sie und erzählen, dass es schön war.

Aber der morgendliche Abschied fällt sehr schwer....


Unsere kleine Zuckerschnecke berichtet manchmal auch ganz traurig, dass sie noch keine richtige Freundin gefunden hat und dass es in der KiTa leichter war, Freunde zu finden. In solchen Momenten versuche ich ihnen zu erklären, dass alles seine Zeit braucht und dass sie in der KiTa auch mehr Zeit zum Spielen miteinander hatten und in der Schule müssen sie fein aufpassen und können sich nur in den Pausen kennen lernen - naja und die Pausen sind leider zu kurz ;)




Dazu kommt, dass unsere Zuckerschnecken schielen. Das ist leider nicht unüblich bei Zwillingen - in meinem Bauch war es für zwei  zu eng, der Druck auf die Köpfe war durch den fehlenden Platz zum Schluss recht hoch und sie sind zu früh geboren.
Viele Kinder kennen das nicht, verstehen nicht warum bei anderen Kindern eben die Augen nicht genau in der Mitte des Auges stehen und lassen dann verletzende Sprüche los - wie etwa "Du siehst aber komisch aus", "Du schielst voll", "Warum guckst Du so komisch?"... das verarbeiten dann unsere zwei vor und nach der Schule und ich komme langsam an meine Grenzen, was ich ihnen am Besten rate, was sie dann zu den anderen Kindern sagen sollen.

Gestern habe ich das Gespräch mit der Klassenlehrerin unserer kleinen Zuckerschnecke gesucht. Sie war sehr verständnisvoll und meinte, dass sie noch einmal mit den Kindern sprechen würde.

Seit gut 5 Jahren behandeln wir bereits das Schielen unserer Zwei. Wir haben die Augen abgeklebt, sie tragen eine Brille und jetzt eine spezielle Folie auf einer Seite ihrer Brille. Diese Folie verstärkt das Schielen, damit die Augenärzte den Schielwinkel besser und genauer bestimmen können, bevor in knapp 3 Wochen die Augenstellung durch eine OP kosmetisch korrigiert wird. Unsere zwei werden operiert - am Auge. Bei diesem Gedanken daran wird mir ganz schlecht vor Angst um sie.... :((
Wir hoffen beide so sehr, dass es danach kaum noch sichtbar ist und sie nicht mehr gehänselt werden. Machen wir uns nichts vor - manchmal können Kinder echt gemein und verletzend sein.... :(




Die Vorbereitungen für die OP laufen auf Hochtouren. Wir haben ein Blutbild beim Kinderarzt machen lassen. Ihnen wurde Blut abgenommen und sie haben ganz genau hingeschaut, als ihnen die Nadel in den Arm gesteckt wurde - sie haben beide keinen Laut von sich gegeben. Sie waren sehr tapfer!
Jetzt steht uns noch ein Gespräch in der Klinik mit den Anästhesisten bevor, um alles weitere zu besprechen.


Im Moment ist alles ganz schön viel - umso mehr und umso intensiver genießen wir jede freie Minute und vor allem die Wochenenden mit unseren Zuckerschnecken!



Wie letzten Samstag: da sind wir in Koblenz bei einem Taschenlampenkonzert gewesen. Es war so ein schöner Abend. Es war eine Überraschung für unsere Zwei - vor allem, dass eine Freundin aus ihrer KiTa mit ihrer Familie auch dabei war. Ihre Augen haben gestrahlt und sie waren rundum glücklich!





Familie ist einfach das aller Wichtigste für mich und gemeinsam schaffen wir alles!!


Bis bald

Eure Linda





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